Handchirurgie - Information Stuttgart

Was ist ein Karpaltunnel-Syndrom ?


Synonym/ andere Bezeichnung: KTS; CTS
 

Das Karpaltunnelsyndrom ist ein Nervenengpasssyndrom mit chronischer Druckeinwirkung auf den Nervus medianus (ein Hauptnerv im Bereich der Hand) im sogenannten Karpaltunnel an der Innenseite der Hand bzw. des Handgelenks.


Ursachen

kts-stuttgart1Der Karpaltunnel ist ein enger Durchgang im Bereich der Handgelenkvorderseite. Er wird gebildet von den Knochen der Handwurzel und von einem starken Band an der Vorderseite, dem Karpalband. In ihm verlaufen die Beugesehnen der Hand und der Nervus medianus, der für die Berührungsempfindlichkeit an der Handinnenfläche sorgt. Bei manchen Menschen ist dieser Kanal zu eng angelegt, kann aber auch bei Anschwellen der Sehnen und Gelenke bei Überlastung relativ zu eng werden (z.B. bei intensiver Maus- bzw. Schreibarbeit. Risikofakoren sind auch Zuckerkrankkheit, Rheumatoide Arthritis, Schild- drüsenunterfunktion,  sowie Schwangerschaft. Die Erkrankung tritt bei Frauen häufiger auf als bei Männern und meist im Alter über 30 Jahren.


Beschwerden

Die Hauptbeschwerde ist das Taubheitsgefühl und Kribbeln sowie elektrisierende Mißempfindungen im Bereich der Handinnenfläche, des Daumens, Zeige- und Mittelfingers. Besonders nachts kommt es auch zu Schmerzen im Bereich der Hand und des Unterarms.

 


Untersuchungen

Deutliche Hinweise auf die Diagnose ergeben sich durch die typische Krankheitsgeschichte und durch die ärztliche Untersuchung. Die Diagnose wird gesichert durch die Messung der Leitgeschwindigkeit des Nervus medianus durch den Neurologen. Eine Verlängerung der Nervenleitgeschwindigkeit ist beweisend für das KTS. Im Allgemeinen ist kein Röntgenbild oder weitere Untersuchungen notwendig. 


Prognose

Die Prognose ist gut, die Erkrankung ungefährlich, die Beschwerden klingen entweder von selbst oder durch konservative Behandlung ab. In den übrigen Fällen genügt ein kleiner Eingriff um die Symptome zu beseitigen.


Behandlung   
  
Konservativ: Zunächst Vermeidung von Überlastung bzw. von belastenden Tätigkeiten sowie nächtliches Tragen einer Handgelenkschiene um das Abknicken im Handgelenk zu vermeiden und den Nerven zu entlasten.


kts-stuttgart2Operativ: Bei Versagen der konservative Therapie erfolgt mit einem ca. 2-3 cm langen Schnitt die operative Spaltung des Karpalbandes über dem Nervus medianus. Hierdurch wird der Druck vom Nerven genommen und er erhält mehr Raum. Diese offene Operation birgt ein deutlich geringeres Risiko einer schweren Nervenverletzung als das geschlossene, endoskopische Vorgehen über 1-2 kleine Schnitte. Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant, die Finger können nach der Operation sofort wieder bewegt werden.

 





Copyright © Dr. med. Gerd Lauser 2013, Stuttgarterstr. 33, 70469 Stuttgart - Feuerbach
. All Rights Reserved.