Was ist ein Karpaltunnel-Syndrom ?
Das Karpaltunnelsyndrom ist ein Nervenengpasssyndrom mit chronischer Druckeinwirkung auf den Nervus medianus (ein Hauptnerv im Bereich der Hand) im sogenannten Karpaltunnel an der Innenseite der Hand bzw. des Handgelenks.
UrsachenDer
Karpaltunnel ist ein enger Durchgang im Bereich der
Handgelenkvorderseite. Er wird gebildet von den Knochen der Handwurzel
und von einem starken Band an der Vorderseite, dem Karpalband. In ihm
verlaufen die Beugesehnen der Hand und der Nervus medianus, der für die
Berührungsempfindlichkeit an der Handinnenfläche sorgt. Bei manchen
Menschen ist dieser Kanal zu eng angelegt, kann aber auch bei
Anschwellen der Sehnen und Gelenke bei Überlastung relativ zu eng werden
(z.B. bei intensiver Maus- bzw. Schreibarbeit. Risikofakoren sind auch
Zuckerkrankkheit, Rheumatoide Arthritis, Schild- drüsenunterfunktion,
sowie Schwangerschaft. Die Erkrankung tritt bei Frauen häufiger auf als
bei Männern und meist im Alter über 30 Jahren.
Beschwerden
Die Hauptbeschwerde ist das Taubheitsgefühl
und Kribbeln sowie elektrisierende Mißempfindungen im Bereich der
Handinnenfläche, des Daumens, Zeige- und Mittelfingers. Besonders nachts
kommt es auch zu Schmerzen im Bereich der Hand und des Unterarms.
Untersuchungen
Deutliche Hinweise auf die Diagnose
ergeben sich durch die typische Krankheitsgeschichte und durch die
ärztliche Untersuchung. Die Diagnose wird gesichert durch die Messung
der Leitgeschwindigkeit des Nervus medianus durch den Neurologen. Eine
Verlängerung der Nervenleitgeschwindigkeit ist beweisend für das KTS. Im
Allgemeinen ist kein Röntgenbild oder weitere Untersuchungen notwendig.
Prognose
Die Prognose ist gut, die Erkrankung
ungefährlich, die Beschwerden klingen entweder von selbst oder durch
konservative Behandlung ab. In den übrigen Fällen genügt ein kleiner
Eingriff um die Symptome zu beseitigen.
Behandlung
Konservativ:
Zunächst Vermeidung von Überlastung bzw. von belastenden Tätigkeiten
sowie nächtliches Tragen einer Handgelenkschiene um das Abknicken im
Handgelenk zu vermeiden und den Nerven zu entlasten.
Operativ:
Bei Versagen der konservative Therapie erfolgt mit einem ca. 2-3 cm
langen Schnitt die operative Spaltung des Karpalbandes über dem Nervus
medianus. Hierdurch wird der Druck vom Nerven genommen und er erhält
mehr Raum. Diese offene Operation birgt ein deutlich geringeres Risiko
einer schweren Nervenverletzung als das geschlossene, endoskopische
Vorgehen über 1-2 kleine Schnitte. Der Eingriff erfolgt in der Regel
ambulant, die Finger können nach der Operation sofort wieder bewegt
werden.